Schach Praline 3

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Kann Weiß gewinnen ??? WIE ?

Freitag, 23. November 2012

Schau’ an, die Anna!

 
 

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über SCHACH - TICKER von FJ am 21.11.12

Ukrainerin Uschenina (Foto) ist erste WM-Halbfinalistin – Stechen um die weiteren drei Plätze

Wenn man sich den bisherigen Verlauf der Frauen-Weltmeisterschaft anschaut, dann ist dieser Sieg von Anna Uschenina im Viertelfinale gegen Nadjeschda Kosinzewa alles andere als ein Wunder. In Runde 1 bezwang die Ukrainerin Deysi Cori (Peru) wie in Runde 3 Natalja Pogonina jeweils 1,5:0,5. In Runde 2 musste die 27-Jährige mach zwei Remisen gegen die Anna Musitschuk zwar in die Verlängerung, doch im Schnellschach kannte sie mit der Weltranglistenvierten aus Slowenien kein Erbarmen: 2:0 und das Aus für die ihre ehemalige Landsfrau.

Einmal im Viertelfinale angekommen, wollte die vor allem psychisch starke Dritte der Europameisterschaften von 2008 mehr. Und vielleicht war es ihr großes Plus, dass Nadjeschda ja mit Elo 2539 – Anna liegt aktuell bei 2452 – die eindeutige Favoritin war. Mit dieser Rolle kam die Russin nach dem Sister Act gegen ihre Schwester Tatjana jedenfalls nicht zurecht und verlor nach dem Unentschieden mit Weiß in der ersten Partie die zweite relativ deutlich. Schau' an, die Anna aus Kiew hatte wirklich Biss, und dieser Erfolg ist wirklich verdient. Dass sie über durchaus über sich hinaus wachsen kann, hatte sie unlängst bei der Schacholympiade in Istanbul mit 7/10 an Brett 4 bewiesen, womit Anna nicht unerheblich zur Bronzemedaille für die Ukraine beitrug.

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Partien
Zeitplan
Resultate
Partie: Socko-Yifan
Beginn der Partien: 10 Uhr

Partie des Tages:

[Event "FIDE WCh Women World Cup"] [Site "Khanty-Mansiysk RUS"] [Date "2012.11.21"] [Round "4.2"] [White "Ushenina, Anna"] [Black "Kosintseva, Nadezhda"] [Result "1-0"] [ECO "E58"] [Opening "Nimzo-Indian"] [Variation "4.e3, main line with 8...Bxc3"] [EventDate "2012.11.11"] [Board "3"] 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. e3 O-O 5. Bd3 d5 6. Nf3 c5 7. O-O Nc6 8. a3 Bxc3 9. bxc3 Qc7 10. cxd5 exd5 11. a4 Re8 12. Ba3 c4 13. Bc2 Bg4 14. Qe1 Bh5 15. Nh4 Ng4 16. g3 Bg6 17. Nxg6 hxg6 18. Qd2 Na5 19. Rae1 Nf6 20. f3 Qc6 21. Qg2 Nb3 22. e4 Qxa4 23. Bb2 Qb5 24. Bb1 dxe4 25. fxe4 Re6 26. Re2 Rae8 27. e5 Nd5 28. Qf3 f5 29. g4 f4 30. Be4 Rd8 31. Bxd5 Qxd5 32. Qxf4 Qd7 33. Ba3 Ra6 34. Bb4 Qe6 35. Qe4 b5 36. Ref2 Ra1 37. Rxa1 Nxa1 38. Ra2 Nb3 39. Rxa7 Nc1 40. Re7 Qa6 41. Qf3 Kh8 42. Qf7 Rg8 43. Ra7 Qc8 44. Qxg6 Ne2+ 45. Kf1 Nf4 46. Qg5 1-0

Für Nadjeschda hingegen wird es wenig tröstlich sein, dass Schwestern eben doch alles teilen – in diesem Fall das frühzeitige Ausscheiden. So ein WM-Turnier im K.o.-Modus hat eben eigene Gesetze. Doch mit ebenfalls 27 Jahren kann sie sicherlich einen neuen Anlauf auf die Schachkrone nehmen.

Überhaupt ist der Jahrgang 1985 ein „goldener", denn neben Anna, und Nadjeschda gehört von den WM-Viertelfinalistinnen auch die Chinesin Zhao Xue dazu. Die hatte vor zwei Jahren sogar das Halbfinale erreicht, wo sie dann ihrer Landsfrau Ruan Lufei 1,5:2,5 unterlegen war, die sich wiederum erst im Tiebreak Hou Yifan mit 3:5 geschlagen gab. Und das am Weihnachtsabend, an dem die damals 16-Jährige jüngste Weltmeisterin der Schachgeschichte wurde.

Nun, diesmal muss Zhao Xue noch nachsitzen, denn Harika Dronavalli (Indien) hielt auch in der zweiten Partie den Laden dicht. Wie das Stechen zwischen beiden ausgehen wird, ist völlig ungewiss. Und das trifft auch auf die Verlängerung zwischen den Chinesinnen Ju Wenjun und Huan Quian zu, die sich heute nur 17 Zügen gönnten. Es fragt sich, für welche von beiden sich dieses Pokerspiel auszahlen wird. Ju Wenjun (Jahrgang 1991), die fünf Jahre jünger als ihre Konkurrentin ist, hat in Chanty Mansijsk jedenfalls bewiesen, dass der Tiebreak ihre Domäne sein kann, denn in allen bisherigen drei Runden hat sie jedes Mal die Verlängerung gesucht – und dann auch gewonnen!

Welche hohe nervliche Belastung ein solches Mini-K.o.-Match hat, musste die bisher ungeschlagene Marie Sebag erleben. Gegen Antoaneta Stefanowa schienen alle Trümpfe in ihrer Hand zu liegen. Nach dem gestrigen Sieg mit Weiß hätte sogar ein halber Punkt das Weiterkommen gesichert. Aber diese „West Side Story" endete wie das Musical für sie leider tragisch. Gestern „Gold"-Marie und heute „Pech"-Marie – so brutal kann Schach sein!

Der mit 33 Jahren älteste Spielerin der acht noch im WM-Turnier befindlichen Frauen half vor allen ihre große Wettkampferfahrung in so kritischen Situationen. Als die Bulgarin mit kräftiger Unterstützung der Pariserin den Kopf aus der Schlinge gezogen hatte, war die Weltmeisterin von 2004 unerbittlich und glich eiskalt zum 1:1 aus.

Was die mögliche Entscheidung am Mittwoch im Tiebreak angeht, so dürfte Antoaneta vor allem den Schnellschach-Duellen gelassen und sehr selbstbewusst entgegen sehen, denn immerhin gewann sie im Juni 2012 in Batumi in dieser Disziplin den Weltmeistertitel. Aber bekanntlich ist nichts unmöglich – und das gilt auch für das Frauen-Schach…

Raymund Stolze

Runde 4 Partie 01
Sebag, Marie (FRA) 1 0               1
Stefanova, Antoaneta (BUL) 0 1               1
Runde 4 Partie 02
Ju, Wenjun (CHN) ½ ½               1
Huang, Qian (CHN) ½ ½               1
Runde 4 Partie 03
Kosintseva, Nadezhda (RUS) ½ 0               0.5
Ushenina, Anna (UKR) ½ 1               1.5
Runde 4 Partie 04
Zhao, Xue (CHN) ½ ½               1
Harika, Dronavalli (IND) ½ ½               1

 
 

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