Schach Praline 3

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Kann Weiß gewinnen ??? WIE ?

Mittwoch, 14. November 2012

Eine „Dresdnerin“ sorgt für die erste echte Sensation

 
 

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über SCHACH - TICKER von FJ am 14.11.12

Natalja Schukowa schlägt bei der Frauen-WM die große Favoritin Humpy Koneru

Eigentlich wollten wir über die Frauen-Weltmeisterschaft erst morgen oder sogar am Freitag wieder berichten. Aber einerseits haben die Veranstalter in Chanty Masijsk wohl den Zeitplan geändert, denn die Minimatche über zwei Partien im Normalschach begannen bereits heute Vormittag . Entscheidend aber war, dass es die erste echte Sensation gab. Und für die sorgte mit Natalja Schukowa (Foto) eine geborene Dresdnerin. Die ukrainische Großmeisterin (Jahrgang 1979), die mit dem Weltklassespieler Alexander Grischuk verheiratet ist, schlug mit Schwarz in einer wahren Kampfpartie die große Favoritin Humpy Koneru. Die 25-jährige Inderin überschritt mit Weiß im 37. Zug in allerdings schlechtere Stellung ihre Bedenkzeit. Die Nummer 2 der Weltrangliste hinter Judit Polgar hat nun am morgigen Donnerstag die Chance zum Ausgleich, um damit in die Verlängerung zu kommen. Allerdings ist Natalja Schukowa, die im Juni 2000 in Batumi die erste Frauen-Europameisterin wurde, erfahren genug, um mit den weißen Steinen ihrer Kontrahentin das zum Weiterkommen nötige Remis durchaus abzutrotzen. Erschwerend für die beste indische Schachspielerin aller Zeiten kommt hinzu, dass sie in Drucksituationen oft ein Opfer ihres nicht gerade starken Nervenkostüms geworden ist.

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Was die 16 Partien dieser zweiten Runde angeht, so fällt ins Auge, dass die Damen ziemlich kompromisslos zur Sache gehen. So gab es immerhin sechs Siege (vier für Weiß und zwei für Schwarz). Zu jenen Spielerinnen, die dabei besonders überzeugten, gehörte mit Pia Cramling (Jahrgang 1963) die älteste WM-Teilnehmerin. Jedenfalls fiel die Stellung ihrer Gegnern Irina Krush (USA), die allerdings nach 20 Zügen nur noch knapp zwei Minuten Bedenkzeit hatte, nach einem großen Patzer (22…Dc8??) völlig in sich zusammen.

Gespannt war man auch auf den Auftritt von Maritza Arribas Robina, die in Runde 1 im Tiebreak mit Bela Khtenashvili (Georgien/Elo 2504) die Weltranglisten 15. ausgeschaltet hatte. Die Kubanerin, die von der FIDE bei den Frauen mit Elo 2273 auf Rang 242 geführt wird, hielt gegen Maria Musitschuk lange Zeit mit. Erst ein schwerer Fehler der 41-jährigen Frauen-Großmeisterin im Turmendspiel mit einem Minusbauern, die ihr Land zwischen 1988 und 2010 neunmal bei der Schacholympiade vertreten hat, brachten der Slowenin den Arbeitssieg.

Dass die amtierende Weltmeisterin Hou Yifan bestens mit dem K.o.-Format zurecht kommt, demonstrierte sie gegen die gewiss nicht schwache Polin Monika Socko. Dritte Partie – dritter überzeugender Sieg für die Chinesin machen deutlich, dass sie nicht gewillt ist, ihren WM-Titel der Konkurrenz zu überlassen.

Schließlich trennten sich in einem Duell zweier Exweltmeisterinnen Chen Zhu (Qatar) und Antoaneta Stefanowa (Bulgarien remis.

Was das Niveau dieser Frauen-WM angeht, so ist es absolute Spitze. Von den TOP 30 der Weltrangliste (Stand 1. November 2012) fehlen nur Judit Polgar (Ungarn/Platz 1), die bekanntlich noch nie bei ihren Geschlechtsgenossinnen angetreten ist, sowie Nana Dzagnidse (Georgien/6) und Elisabeth Pähtz (Deutschland/22).

Wir empfehlen Ihnen an dieser Stelle nachdrücklich die Live-Übertragungen von Chess TV, wo FIDE-Exweltmeister Alexander Chalifman die Partien ausgezeichnet kommentiert!

Raymund Stolze

Ergebnisse der 2. Runde – 1. Durchgang:

Alexandra Kostenjuk (Russland)

Natalja Pogonina (Russland)

1/2

Alisa Galliamowa (Russland)

Valentina Gunina (Russland)

1/2

Anna Uschenina (Ukraine)

Anna Musitschuk (Ukraine)

1/2

Anna Zatonskih (USA)

Wenjun Ju (China)

1/2

Chen Zhu (Qatar)

Antoaneta Stefanowa (Bulgarien)

1/2

Dronavalli Harika (Indien)

Elina Danielian (Armenien)

1-0

Humpy Koneru (Indien)

Natalia Schukowa (Ukraine)

0-1

Lela Javakhishvili (Georgien)

Katerina Lahno (Ukraine)

1/2

Marie Sebag (Frankreich)

Olga Girya (Russland)

1/2

Maria Musitschuk (Slowenien)

Maritza Arribas Robaina (Kuba)

1-0

Monika Socko (Polen)

Yifan Hou (China)

0-1

Nadeschda Kosinzewa (Russland)

Lilit Mkrtchian (Armenien)

1/2

Pia Cramling (Schweden)

Irina Krush (USA)

1-0

Qian Huang (China)

Viktorija Cmilyte (Litauen)

1/2

Thanh Trang Hoang (Ungarn)

Tatjana Kosinzewa (Russland)

1/2

Xue Zhao (China)

Nino Khurtsidze (Georgien)

1-0

Da waren es nur noch 32 …

Bei der Frauen-Weltmeisterschaft sind alle Favoriten in der 2. Runde

Bei der Weltmeisterschaft der Frauen, die am vergangenen Sonntag in Chanty Mansijk begann, haben alle Favoriten die erste Runde überstanden. Die „Amada" der 32 Damen, die sich in der im K.o.-Format ausgetragenen Titelkämpfe Hoffnungen auf die Schachkrone machen können, wird angeführt von der Titelverteidigerin Hou Yifan. Die Chinesin machte mit der 64. und damit Letzten der Setzrangliste S D Ranasinghe (Elo 1821) aus Sri Lanka kurzen Prozess und gewann mit leichter Hand 2:0. Mit der gleichen Resultat kamen von den TOP 10 auch Humnpy Koneru (Indien), Anna Muzychuk (Slowenien), Zhai Xue (China), Kateryna Lahno (Ukraine), Nadeschda Kosinzewa, Walentina Gunina (Russland) und Pia Cramling (Schweden) weiter. 1,5:0,,5 gewann ihre Matches Viktorija Cmilyte (Litaune) und Maria Sebag (Frankreich).

Bei den acht im Tiebreak entschiedenen Begegnungen dürfte vor allem die 0,5:1,5-Niederlage von Bela Khotenashvili eine der wenigen echten Überraschung gewesen sein. Die Georgierin (Elo 2504) hatte schon im Minimatch gegen die Kubanerin Maritza Arribas Robaina beim 1:1 ihre Probleme, denn die Spielerinnen entschieden jeweils mit Weiß die Partien zu ihren Gunsten.

Dass die Frauen sehr kämpferisches Schach in Chanty Mansijk spielen, beweist die Tatsache, dass fünf der acht Matches in die zweite Verlängerung gingen (pro Partie jeweils 10') und zwei sogar im Blitz entschieden werden mussten. Hier waren Irina Krush (USA) gegen Li Riofan (Singapur) und Maria Muzychuk (Ukraine) gegen Cristina-Adelea Foisor (Rumänien) – dieses Duell musste sogar im Armageddon entschieden werden –am Ende jeweils die Glücklicheren.

Von den am WM-Turnier teilnehmenden Exweltmeisterinnen konnten sich mit Alexandra Kostenjuk (Russland), Antoaneta Stefanowa (Bulgarien) und Zhu Chen (Qatar) alle drei für die nächste Ausscheidungsrunde qualifiziert, die erneut mit einem Duell im Normalschach über zwei Partien beginnen wird.

Bei den Vergleichen auf Augenhöhe zwischen Anna Uschenina (Ukraine/Elo 2452)–Deysi Cori (Peru/2429), Natalia Schukowa (Ukraine/2451)–Guo Qi (China/2432) und Monika Socko (Polen/2445)–Almira Skripchenko (Frankreich/2441) gewannen die erst genannten Spielerinnen jeweils 1,5:0,5.

Von den 32 WM-Starterinnen aus 16 Ländern in Runde 2 stellen Olympiasieger Russland mit sieben sowie China mit Weltmeisterin Hou Yifan an der Spitze und die Ukraine mit vier die meisten.

Unbedingt sollte an dieser Stelle schließlich noch der ausgezeichnete Service der Veranstalter hervorgehoben werden. Neben der Liveübertragung aller Paarungen bietet Chess TV gleichzeitig fundierte Analysen an.

Raymund Stolze

Foto: Maria Muzychuk (Ukraine) Copyright: Offizielle Seite


 
 

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