Schach Praline 3

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Kann Weiß gewinnen ??? WIE ?

Donnerstag, 14. Februar 2013

1. GRENKE Chess Classic Baden-Baden aktuell [7]

 
 

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über SCHACH - TICKER von FJ am 14.02.13

Georg Meier gewinnt seine erste Partie – Spitzengruppe mit Caruana, Naiditsch und Anand unverändert

 

Wie berichtet man täglich von einem Elite-Turnier wie den 1. GRENKE Chess Classic, wenn man nicht vor Ort ist? Nun, im konkreten Fall geht es mir so wie einst den Reportern von Eurosport, die in der Startup-Phase des Fernseh-Spartensenders auch nicht immer live bei großen Sportereignissen dabei waren, sondern aus dem Studio in Paris die Bildübertragungen kommentierten, wo man seit 1991 seinen Stammsitz hat.

 

Also ist das im Schach doch wesentlich leichter, denn wenn um 15 Uhr in Baden-Baden der erste Zug an den drei Brettern gemacht wird, dann liegt mir wie allen Besuchern unserer Website die Direktübertragung auf meinem Bildschirm vor, und im Hintergrund läuft selbstverständlich mein „eiserner Geselle" für alle Fälle mit – beispielsweise um dann in den Beitrag Diagramme einzubauen. Und natürlich habe ich mich in Vorbereitung auf diese Top-Veranstaltung nicht nur mit dem Programmheft versorgt, sondern alle wichtigen Informationen zu den Spielern zum Abrufen bereit gelegt.

Turnierseite
Partien
Turnierheft
Beginn der Partien 15 Uhr
Sonntag ab 13 Uhr

 

Damit aber die Schach-Ticker-Besucher möglichst unmittelbar nach Ende der letzten Partie nahezu zeitgleich einen Artikel über die aktuelle Runde erhalten, bereite ich täglich ein Szenarium vor, an das dann einzelne Textblöcke montiert werden. Aufhänger ist aber in den meisten Fällen eine Story, und die muss sitzen – bloß keinen Stress, denn der provoziert unnötig Fehler, und die wollen wir alle ja nicht nur auf dem Brett vermeiden, oder?!

 

Heute bin ich einmal kühn und behaupte, dass im Vorjahr nicht Daniel Fridman, der in Osterburg bei den offiziellen 83. nationalen Titelkämpfen Platz 1 belegte, die Meisterkrone verdient, sondern diese Meisterschaft eigentlich an Arkadij Naiditsch ging.

 

Jetzt werden Sie ganz sicher fragen, wie ich darauf komme? Nun, in Sachsen-Anhalt fehlte mit wenigen Ausnahmen die komplette deutsche Spitze. Die war aber mit den vier Europameistern Arkadij Naiditsch, Daniel Fridman, Georg Meier und Jan Gustafsson beim 40. Sparkassen Chess-Meeting im Juli 2012 dabei. Und wenn ich die individuellen Resultate des Quartetts als Maßstab nehme, dann lautet meine, zugegebener Maßen provokative Rangliste: 1. Naiditsch 2,0, 2.-3. Meier und Fridman je 1,5, 4. Gustafsson 1,0.

 

Und so gesehen, läuft in Baden-Baden nach gleichem Modus die „wahre" Meisterschaft 2013, bei der es gegenwärtig folgenden Zwischenstand gibt: 1. Naiditsch 2,5/3, 2. Fridman 1,0/3, 3. Meier 0,5/2.

 

Heute nun war in Runde 7 der Chess Classic für diese separate Wertung die Begegnung Meier vs. Fridman angesetzt, und eigentlich hatte nur Georg noch seine letzte Chance, mit einem Sieg die Meisterschaftsentscheidung offen zu halten. Und er nutzte sie von Anfang an Konsequent. Zunächst hatte er leichte Vorteile, dann ging bei Daniel ein Bauer verloren, und die Stellung nach der 1. Zeitkontrolle war für ihn wohl selbst bei genauem Spiel schwierig zu retten.

 

Stellung nach 40…Sc3

 

Es folgte: 41.f4 Kd6 42.Kf3 Tb1 43.Ld3 Td1 44.Lc4 Th1 45.Te5 Tb1 46.e4 b5 47.Ld3 Tb2 48.Tg5 b4 49.e5+ Kc5 50.e6+ Kd6 51.Lc4 Tb1 52.Te5 Ke7 53.f5 b3 54.f6+ Kxf6 55.e7 Kxe5 56.Ld3 [56.e8D+ traute sich Weiß nicht, aber es ist sicher der bequemere Weg zum Punktgewinn, obwohl die Bauernumwandlung auch im nächsten Zug problemlos geschehen kann...] 56…Tc1 [56...Te1 57.e8D+ Kd4 58.Dxe1 Kxd3 verliert zwar auf Dauer auch, aber ist doch langatmiger!] 57.e8D+ Kd5 58.Dd7+ Ke5 59.Dc7+ Kd5 60.Dc4+, und der Student in den USA hatte seinen ersten Sieg bei den Chess Classic eingefahren, denn Schwarz gab endlich auf. Somit ist die „Meisterschaftsentscheidung 2013" also vertagt, denn in Runde 9 hat Georg nun mit Weiß die Chance, mit einem Sieg gegen Arkadij nach Punkten mit Deutschlands Nummer 1 noch gleichzuziehen. Daniel hingegen muss sich mit Platz 3 in diesem nationalen Vergleich zufrieden geben und wird sicherlich bemerkt haben, dass Endspiele bei in Baden-Baden bisher nicht unbedingt seine Stärke waren.

 

 

Was Arkadij angeht, so titelte gestern die Website www.chessdom.com nach seinem furiosen Sieg gegen Daniel Fridman zurecht: „Naiditsch wins a memorable game…" (Naiditsch gewinnt eine denkwürdige Partie). Ob das für ihn eine zusätzliche Motivationshilfe gewesen sein wird, gegen seinen Baden-Badener Teamkollegen „Mickey" Adams mit Schwarz erneut alles auf eine Karte zu setzen? Nun, in einem „Engländer" sah es nach einem frühzeitigen Damentausch überhaupt nicht nach einem Sieg für den Deutschen aus. Aber er erwies sich als zäher und aktiver Verteidiger, der dann klug in ein Turmendspiel abwickelte, das er trotz eines Minusbauern locker remis hielt. Geschenkt wird einem allerdings auch unter „Freunden" nichts. Und sollte Arkadij weiterhin Ambitionen auf den Turniersieg haben, so musste er schon hoffen, dass auch in der Partie Fabiano Caruana vs. Viswananthan Anand es eine Punkteteilung geben würde. Und der 23 Jahre jüngere Italiener schien mit diesem Resultat gegen den Weltmeister, der einen Sizilianer aufs Brett brachte, durchaus zufrieden zu sein. So verzichtete er auf heterogene Rochaden und lenkte die Partie in positionelle Fahrwasser, wo beide Seiten letztlich die Reißleine ziehen konnten, sprich am Ende unmittelbar nach der Zeitkontrolle das Unentschieden fixiert wurde.

 

 

Folgende Paarungen gibt es in Runde 8: Fridman–Adams, Naiditsch–Caruana, Anand–Meier.

 

P.S.: Um so zusagen zusätzlich aus „erster Hand" informiert zu werden, empfehle ich Ihnen den täglichen Report von Georgios Souleidis vom Presse-Team, den wir bei unserem ersten Beitrag 1. GRENKE Chess Classic aktuell [1] unter Bericht Runde verlinkt haben!

 

Raymund Stolze


 
 

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