Schach Praline 3

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Kann Weiß gewinnen ??? WIE ?

Freitag, 4. Januar 2013

Hoogeveen ist Weltschach-Hauptstadt

 
 

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über SCHACH - TICKER von FJ am 29.12.12

Das niederländische Team gewann das Finale des World Cities Sheikh Zayed Cup gegen Baku mit 2,5:1,5

Endspiele haben oft ihre eigenen Gesetze – und auch ihre eigene Dramaturgie. Das war auch bei der Premiere der World Cities Chess Championship, die vom 21. bis 28. Dezember in Al-Ain, einer Stadt mit mehr als 370.000 Einwohnern in den Vereinigten Arabischen Emiraten, stattfanden, nicht anders. Der Austragungsort gilt als der perfekte Inbegriff für ein Oase, In Al-Ain gibt es die leckersten Datteln, das größte Fußballstadion und die schönsten Kamele des Landes. Und nun kommt auch noch ein sehr reizvoller Schachevent dazu, der hoffentlich mehr als nur diese beeindruckende Premiere mit 24 Städte-Mannschaften aus Afrika, Amerika und Asien, Australien und Europa erleben wird.

Der üppige Preisfonds von insgesamt 150.000 US-Dollar hatte zudem auch auf absolute Spitzenspieler wie die Franzosen Maxime Vachier-Lagrave (Elo 2711), Laurent Fressinet (2700), den Niederländer Anish Giri (2720), den Ukrainer Alexander Moisejenko, den Russen Jewgeni Tomaschewski (2725) oder den Briten Nigel Short (2692) eine magische Anziehungskraft.

Nun, am Ende konnte sich das Quartett aus Hoogeveen verdient über den Titel „Schach-Welthauptstadt" freuen, der zudem mit 21.000 US-Dollar belohnt wurde.

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Allerdings war der 2,5:1,5-Endspielsieg gegen Baku hart umkämpft und vielleicht auch ein wenig glücklich. Nachdem es nämlich an den Brettern 1, 2, und 4 in den Partien zwischen Anish Giri–Eltaj Safari, Rauf Mamedoww–Ivan Sokolov und Vasif Durabayli–Jan Smeets jeweils ein Remis gegeben hatte, hing alles vom Ausgang des Duells an Brett 3 zwischen Sergej Tiwjakow und Nidjat Mamedow ab. Und der 39-jährige Tiwjakow, der einst in der ehemaligen Sowjetunion das Schachspielen erlernte und Anfang der 1980er-Jahre Schüller in der Wassili-Smyslow-Schachule war, erfüllte einmal mehr die in ihn gesetzten hohen Erwartungen. Tiwjakow, der 2001 und 2005 mit den Niederlanden die Mannschafts-Europameisterschaft und 2008 in Plowdiw auch den individuellen EM-Titel gewann, demonstrierte in einem komplizierten Endspiel seine ganze Klasse und holte nach 89 Zügen und m sechs Stunden Spielzeit den alles entscheidenden vollen Punkt gegen den Aseri. Die Schlussstellung nach dem letzten weißen Zug 89.Ld4+ ist ein Diagramm wert:

 


 

„Nach der Eröffnung wusste ich, dass es eine lange Partie werden würde wegen der ungleichfarbigen Läufer. Aber ich hatte ja einen Bauern mehr, und mit diesem Vorteil ging ich in das Endspiel. Meine Stellung gab mir die Chance, 100 Züge zu machen, und an diesen Plan habe ich festgehalten. Mein Gegner kam zudem in Zeitnot, und da ist es schwer, sich richtig zu verteidigen, denn das kostete viel Kraft. Die Spielbedingungen waren nicht leicht, und im Ergebnis machte er einen großen Fehler und verlor", so Matchwinner Sergej Tiwjakow.

Spannend ging es auch in der gleichzeitig ausgetragenen Begegnung um Platz 3 zu. Das „kleine Finale" gewann Novi Sad gegen Taschkent bei einem 2:2 Unentschieden durch die Berliner Wertung (6,5:3,5). Entscheidend war dabei der volle Punktgewinn von Ivan Ivanisevic an Brett 1 gegen den Usbeken Marat Dschumajew.

Was die ausgeschiedenen Teams angeht, so musste keines vorzeitig nach Hause fahren, denn die Veranstalter hatten sich dafür zwei Zusatzturniere einfallen lassen, die für alle nicht mehr im Mannschaftsturnier teilnehmenden Spieler reserviert waren. In der A-Gruppe des Al-Ain Classic Open gab es so für Romain Edouard und Maxime Vachier-Lagrave vom Pariser Team ein Trostpflaster. Mit jeweils 7/9 teilten sich die beiden Franzosen den ersten Platz, wobei der Erstgenannte nach Wertung auf das oberste Treppchen kam, was ihm eine zusätzliche Weihnachtsgratifikation von 8000 US-Dollar einbracht, und auch Vachier-Lagrave durfte sich immerhin noch über 5000 US-Dollar freuen.

Raymund Stolze

Foto: Die "fantastischen Vier" aus Hoogeveen:
Ivan Sokolov, Anish Giri, Sergej Tiwjakow und Jan Smeets (vorn von links)   Foto: Veranstalter


 
 

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