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Freitag, 23. März 2012

Bobby Fischer so genial wie Karl May

 
 

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via SCHACH - TICKER von admin am 23.03.12

GM und Verleger Lothar SchmidVerleger Lothar Schmid berühmtester Schach-Schiedsrichter / 100. Todestag des Abenteuer-Schriftstellers

Lothar Schmid hätte mit der Passion „Karl May" schon genügend Lebenszeit füllen können. Doch der 1928 in Radebeul geborene Jurist widmete sich nicht nur ab 1951 seinem Karl-May-Verlag in Bamberg, sondern brachte es auch im Schach zu Ehren. 278 Einsätze stehen für den Großmeister in der Nationalmannschaft zu Buche. Zudem wurde Schmid Vizeweltmeister im Fernschach. Am berühmtesten machten ihn jedoch seine Einsätze als Schiedsrichter. Dank seiner Freundschaft zu Bobby Fischer wurde der legendäre „Kampf des Jahrhunderts" 1972 nicht abgebrochen, und der Amerikaner entthronte in Reykjavik den sowjetischen Weltmeister Boris Spasski. Hartmut Metz interviewte Lothar Schmid und dessen Sohn Bernhard, der inzwischen die Geschicke des Karl-May-Verlages leitet, anlässlich des 100. Todestages des Autors am 30. März.

Metz: Herr Schmid, ist Karl May noch aktuell?

Lothar Schmid: Ja. Er ist der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache mit 100 Millionen Bänden. Karl May wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Dort sind schätzungsweise weitere 100 Millionen Bücher erschienen. Besonders stark vertreten war und ist Karl May zum Beispiel in den Niederlanden und in Osteuropa.

Metz: Folgen noch weitere Sprachen? Oder sind mit den aktuell 42 alle wichtigen abgedeckt?

Bernhard Schmid: Albanisch, Chinesisch und sogar Kurdisch kamen in den letzten Jahren dazu. Weiße Flecke für Karl May sind vorläufig noch Indien und Korea.

Metz: Welche Bücher lesen Sie selbst? Oder immer nur Karl May?

Lothar Schmid: Karl May ist meine Lieblingslektüre, daneben sind es freilich auch Schachbücher als meine seit Jahrzehnten wahrgenommene Freizeitgestaltung.

Metz: Wird man noch in 100 Jahren Karl May lesen und lieben oder gibt es ein Verfallsdatum?

Bernhard Schmid: Karl May ist meines Erachtens zeitlos, weil in seinen Romanen die wichtigen Themen Völkerverständigung, Frieden und Freundschaft immer im Vordergrund stehen.

Metz: Sie haben das „Match des Jahrhunderts" im Schach 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski als Schiedsrichter geleitet. Wen halten Sie für genialer: Bobby Fischer oder Karl May?

Lothar Schmid: Als Chefschiedsrichter des Weltschachbundes habe ich zahllose Wettkämpfe geleitet und viele Genies kennen gelernt. Bobby Fischer, damals der Erfolgreichste von allen, war in seiner Eigenart ähnlich genial wie Karl May: Er war und blieb der Beste von allen.

Metz: Sehen Sie Parallelen zwischen den beiden?

Lothar Schmid: Beide waren in ihrer Art Künstler und reich an Fantasie.

Metz: Wer ist Ihre Lieblingsfigur aus dem Kosmos von Karl May und warum?

Lothar Schmid: Winnetou ist ein Edelmensch; im Schach wäre er vermutlich Weltmeister geworden.

Metz: Sie haben eine der wertvollsten Schachbuch-Sammlungen der Welt. Wenn Sie diese oder alle Karl-May-Bände hergeben müssten: Welche würden Sie aufgeben?

Schmid: Keine!

Seine Karriere als Weltklassespieler beendete Lothar Schmid mit 54 Jahren. An seine spektakulärsten Partien erinnert er sich jedoch immer noch. Auf die Frage, ob er eine ganz besondere hat, in der die Springer die Hauptrolle spielen, fällt dem 83-Jährigen ein Sieg bei der deutschen Meisterschaft 1949 in Bad Pyrmont ein. Dabei schlug Schmid den früheren Vizeweltmeister Jefim Bogoljubow. Ein schwarzer Rappe galoppierte über das ganze Brett und vernichtete fast im Alleingang die feindliche Übermacht. Bei dem Springer dachte der Großmeister nicht an die berühmten Karl-May-Pferde Rih, Iltschi oder Hatatitla, auch wenn „es durchaus gepasst hätte". Dafür verweist der Verleger gleich auf Band 49 der Gesammelten Werke, „Lichte Höhen". In Karl Mays einzigem Drama „Babel und Bibel" reiten „Beduinen ein Schachspiel".

Hier Schmids Husarenritt gegen Bogoljubow.


 
 

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