Diese Nachricht wurde Ihnen von boesian über Google Reader gesendet.
Nur eine Partie im WM-Viertelfinale entschieden – dreimal ist alles offen
Gerade hatten wir Antoaneta Stefanowa euphorisch gelobt, da verblüffte in der ersten Partie des WM-Viertelfinales die bislang wenig beachte zweifache französische Meisterin Marie Sebag (Foto) selbst die Experten. Jedenfalls hatten wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten damit gerechnet, dass sie gegen die bulgarische Exweltmeisterin die erste von zwei klassischen Partien im WM-Viertelfinale für sich entscheiden würde. Dass das mit tatkräftiger Mithilfe ihrer Gegnerin in hochgradiger Zeitnot geschah (36…Txa5??), schmälert den Sieg der 26-jährigen Pariserin keineswegs.
Und wenn man einmal ihre sportliche Visitenkarte etwas genauer betrachtet, da hat die „Gold"-Marie aus Paris doch stolze Erfolge vorzuweisen. So gewann sie drei Titel bei den Jugend-Europameisterschaften (1998/U12, 1999/U14, 2002/U16) Bei den WM-Titelkämpfen 2002 in der Altersklasse U18 wurde sie Dritte – Weltmeisterin war seinerzeit unsere Nummer 1 Elisabeth Pähtz – und 2004 teilte sie mit der Jolanta Zawadzka Platz 1, wobei die Polin die bessere Feinwertung hatte.
Was die Frauen-Weltmeisterschaften angeht, so erreichte Marie bei den wie in Chanty Mansijsk im K.o-Modus ausgetragenen Titelkämpfen im Jahr 2006 in Jekaterinenburg schon einmal das Viertelfinale und scheiterte dann allerdings 0,5:1,5 an der erfahrenen Russin Swetlana Matwejewa.
Zumindest die Verlängerung hat Marie Sebag nach der 1:0-Führung nun erst einmal sicher. Das sollte ihr zusätzliche Motivation genug sein sollte, als erste Französin in die Runde der letzten Vier einzuziehen. Kampflos wird Antoaneta das Feld freilich nicht räumen.
Die anderen drei Minimatchen endeten jeweils unentschieden, was die Aufgabe für die drei Weißspielerinnen Nadjeschada Kosinzewa (Russland), Ju Wenjun und Zhao Xue (beide China) nicht gerade leicht macht. Vor allem die Russin wird sich ziemlich ärgern, ihre sehr gute Stellung gegen Anna Uschinina (Ukraine) unmittelbar nach der Zeitkontrolle innerhalb von nur drei Zügen verdorben zu haben. So war der Vorteil weg, und nun darf man gespannt sein, wie Nadjeschda wohl mit einem solchen Missgeschick umgehen wird.
Gespannt darf man auch sein, ob es den beiden Jüngsten der acht Viertelfinalistinnen gelingt, ins Halbfinale einzuziehen. Die 21-jähige Ju Wenjun hatte allerdings mit ihrer bestens vorbereiteten Landsfrau Huang Quian (Foto rechts) alle Hände voll zu tun, um das rettende Ufer zu erreichen. Ganz anders dagegen die gleichaltrige Inderin Harika Dronavalli, die mit den schwarzen Steinen gegen die Weltranglisten-Fünfte Zhao Xue schon einmal ihr fraglos vorhandenes großen Leistungspotenzial andeute.
Aber wie heißt es so schön: Neue Chance, neues Glück… Spätestens am Mittwochnachmittag nach den nicht auszuschließenden Tiebreaks im Schnell- und Blitzschach wird das Quartett feststehen, dass man weiterhin von der Schachkrone träumen darf…
Raymund Stolze
Optionen:
- Abonnieren von SCHACH - TICKER mit Google Reader
- Erste Schritte mit Google Reader – Immer informiert über die für Sie wichtigsten Websites
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen